Das Haus und die Bank

Du stehst.
Wie angewurzelt.
Überrascht,
staunend,
im Bann.

Weiß
wie die Cliffs
hier bei St. Margaret’s,
über der Bay,
strahlend elegant.

Hier wohnen.

Und so träum ich
auf der Bank am Weg
mich hinein und
hinweg zugleich.
Über’s Meer, das ich seh und hör.

Bescheiden und entrückt.

Stille sehen

Nabe und Achse,
mittig im Rad,
achtzig Speichen,
der Strahlenkranz,
aufgeständert
an den Ufern

Drehen im Rund,
Wechsel der Szenen,
verquirlt im Spiel
von Turn und Spin,
nicht Film, nicht Theater,
keine Silbe, keine Note

tropfen in die Stille

sehen

Leicht

environment and surroundings are the ‚invisible hand‘ that guides your behavior
Jory MacKay: What is behavioral design? 2022

Alles schwebt
alles

Hinein schweben herüber
hierhin dorthin hinunter                 
auf dem Strahl des Lichts

Hinaus treiben vorüber
dazwischen daneben hinweg                             
in der Leichte der Transparenz          

Fühlen des swing im Raum

Am Rande des Parks

Blätterdach im Dunklen,
von Licht spärlich beschienen,
am Rande des Parks

Beschleunige meinen Schritt,
entziehe mich,
sicher ist besser, besser ist sicher

Vertreibe die Gespenster in meinem Kopf,
gehe mit festem Schritt, betont gelassen,
zeige Kontur, Statur

Lass dennoch Vor-Sicht walten,
was schwerfällt, wenn nichts
zu sehen ist

Es bleibt
Lauschen, Wittern, Ahnen,
unbeholfenes Sichern verkümmerter Sinne

Aufatmen, wenn die Tür ins Schloss fällt

Appell

Abgestellt.
So ergeht es vielen.
Dingen wie Menschen und
so manchem Tier.

Das Fahrrad wird’s verschmerzen.
Es weiß, sein Besitzer ist auf ein Gläschen
oder zwei dort, wo Räder nicht erwünscht sind.
Die Heimfahrt wird meist lustig.

Das ist anders als bei Alten, Kindern,
Katzen, Hunden, für die der Abstellraum
zur Endstation geworden ist.
Wollen wir uns verabreden?

Nicht um zu weinen,
nicht nur, lass uns helfen.

Allein wären wir nicht.

Alter Ego, Zwiegespräch

Im Zwiegespräch
die beiden,
eingetaucht ins gluthelle
Leuchten

Den eignen Schatten
als Alter Ego nehmen,
als Dunkles seiner selbst,
der einem zuhört und zuspricht

Nicht irriges Trugbild,
sondern Teil wahren Scheins,
Bote der hintergründigen Welt
in dir, in mir

Dunkelwelt

Kastanien Blätter Baumfruchtreste
das Leben gelebt,
vom Zu-Fall gegriffen, verteilt
auf dem Grund der
Dunkelwelt

Schritte, knirschend, sind zu hören,
nähern sich

Der Nachtwächter ist’s
oder Hieronymus Bosch auf seinem
spätabendlichen Gang
umtanzt von Dieben Fabelwesen und
Dämonen

Schau nicht auf, schließ besser deine Augen.
Man muss nicht alles sehen, nicht alles wissen.

Himmelwärts

Himmelwärts die Augen
dem Gebäude starr entgegen
das sich vornüber beugt
ernst nach unten blickt
so scheint es und so ist es

Der point de vue verliert sich
im Ungewissen des Geschehens
von Ahnungen und Fragen
Beklemmung erzeugend Gedanken
die abzuschütteln das Beste wäre

Warum blitzt sie auf die düstere Szene in uns
setzt sich fest und bleibt?
Schöner leichter wäre es ohne sie
ehrlich aber nicht

Did you know

Jedes Kind
hat ein angeborenes Recht
auf Leben, sagt die UN.
Jede Stunde
stirbt eine Schulklasse
in Afrika durch Gewalt.

Eines jeden Kindes
Überleben und Entwicklung werden
größtmöglich gewährleistet, sagt die UN.
Jedes fünfte Kind
weltweit lebt mit
Krieg oder bewaffneten Konflikten.

Das gebrochene Recht
auf Leben dieses Kindes,
Tod, Verletzung, Unterdrückung,
statt Gesundheit, Fürsorge, Freiheit –
roh toben sich Ungeist Unbarmherzigkeit
Unmenschlichkeit aus

Do you know,
weißt du,
warum das so ist,
was zu tun wäre?
Sag nicht, es sei zu kompliziert,
das ist es nicht

Way out

Ein Schild, handgefertigt,
unmissverständlich weist es den Weg,
zum Ausgang dort entlang

Wenn das sonst auch so einfach wäre,
bei Unsicherheit, Bedrängnis und Not
Weg-Weisung, eindeutig und klar,
Ängste, Sorgen, Gefahren
für immer gebannt

Wäre es den Preis wert –
Geborgen im Netz der Unfreiheit

Kein Way out,
den gäbe es nicht.