spring!

Hey –
spring

ins Feld
ans Licht
hinauf zur Sonne
über Wolken Berge Täler
Länder Grenzen Kontinente

spring
über deinen Schatten
brich
auf, der Knospe gleich,
zu neuen Horizonten

spreng
ab die Fesseln
des Öden Hinderlichen
von Furcht und Angst
und zögerlicher Behäbigkeit

spring
it’s springtime now
der Frühling
er ist da
frisch und klar

Neubeginn –
wie jedes Jahr

Sommer

Wie die Katze auf dem Dach,
so lieg ich da,
die warmen Ziegel mein Halt

Träum von der Ägäis und
ihren Farben,
von Bullerby und Saltkråkan,
Sommerfrische auf dem Land

Der Abstieg wird verweigert,
noch nicht, nicht jetzt,
nimmermehr

Sprecher: Götz van Ooyen

Vogelbeere, Herbst I

Gürmsch, Gürgetsch, Wiismehlbomm,
fremde Laute stolpern über die Zunge,
klingen nach in den alten Namen der Vogelbeere

Kleiber, Gimpel, auch die Mönchsgrasmücke,
kümmert‘s nicht, ihr Begehr, winz’gen Äpfeln gleich,
lädt rotbackig zum Verzehr

Vogelbeere, Herbst II

Hunger gestillt, der Strauch tritt zurück,
fügt sich ins bunte Gehölz,
den lichten Hain

Ein kurzes Innehalten, Lauern,
steil katapultiert
vom Wipfel in die Höhe

Vogelbeere, Herbst III

Flieg – flieg über das Wasser hin,
Wolken unter, Wolken über dir

hinauf – hinauf ins Spiegelblau,
klar und kühl, ins Farbenmeer tauchend

Ein letztes Mal.
Es ist Herbst,
man ahnt den Winter

Sprecher: Götz van Ooyen