Am Rande des Parks

Blätterdach im Dunklen,
von Licht spärlich beschienen,
am Rande des Parks

Beschleunige meinen Schritt,
entziehe mich,
sicher ist besser, besser ist sicher

Vertreibe die Gespenster in meinem Kopf,
gehe mit festem Schritt, betont gelassen,
zeige Kontur, Statur

Lass dennoch Vor-Sicht walten,
was schwerfällt, wenn nichts
zu sehen ist

Es bleibt
Lauschen, Wittern, Ahnen,
unbeholfenes Sichern verkümmerter Sinne

Aufatmen, wenn die Tür ins Schloss fällt

Jack in the box

Weißgrau silbernd
die urbane Silhouette, Hauptrollen
gewohnt, begnügt sich widerwillig,
mürrisch mit schlichter Statisterie

Holztruhen massiv
laufen ihr den Rang ab, dunkle Gesellen
einer fremdartigen Welt, Bilder Bücher Kuriosa
fesseln Krämer Käufer Krakeler

Ob des Nachts
geckernd buntes Volk den Truhen entweicht,
Protaginisten gehorteter Gazetten Trödeleien,
malerische Gestalten, schillernde Helden,
krude Übeltäter

Trubel des Absurden
alles tanzt, dreht sich, wirbelt jede mit jedem
zu lautloser Musik, keine Vergangenheit ohne
Schuld, schneller schneller, Irrwitz in Trance –
Zusammen Bruch im Morgenlicht

Und versteinert schaut die Diva zu       

Bittersüßer Nachtschatten

Solanum dulcamara – bittersüßer Nachtschatten
Wortklang, Nachhall, Traumgespinst.
Gedanken spielen, schweben ein,
nicht recht zu greifen, nehmen sie gefangen,
leiten, reizen die Phantasie.

Woody Nightshade, Gewächs voller Ambivalenz.
Grazile Anmut und der Todesstoß,
lindernde Arznei, schleichendes Gift,
Flügel der Liebe, Sturz in den Schmerz –
o Romeo and Juliet – bittersweet,
Drama der Schattennacht.

Letzte Station

So stehen sie da,
der Gepäckkarren ihre Bleibe
gepackt, gestapelt,
Koffer voller Leben, alles
gesehen, erlitten, erfahren

Rings umher Reisende,
angespannt, Gewirr an
Stimmen, wechselnder Züge,
Ankunft Abfahrt Zwischenstopp

Nachts, Stille, Gleise im Schimmer
der Lampen, Erinnerungen steigen
auf, Sehnsucht nach der Ferne,
die Ahnung, dass ausbleibt,
was doch kommen soll

So stehen sie da, die Gewissheit wächst,
letzte Station