Der Zaun

Ein Staketenzaun.
Schutz, Abgrenzung, Hindernis.
Ort beiläufiger Gespräche,
längeren Verweilens, des Blicks hinüber.

Verbund knorriger Individuen.
Was mögen sie alles gesehen haben
oder gehört.

Unter ihnen das Erdreich –
bohrendes Gewürm, Fäulnis und das Morbide.
Dort, wo wir alle enden werden
eines fernen Tages.

Doch noch betört
der Duft blühender Kastanien,
der Nachgeschmack süßen Weines.

Die Klause I

Am Abend der Gang zur Klause,
Gewohnheit, unentbehrlich

Die weiß gekalkte Wand, beschützend als Eck gesetzt,
darin das Fenster, Rundbogen, neunfach geteilt
Blattwerk, im Luftzug leise raschelnd

Mitten die Bank
verwittert verblichen
Du setzt dich nieder
im Flug der Zeit

Die Klause II

Gedanken flirren,
ordnen sich, klaren auf
Sorge, Leid drängen,
geben nach, treten zurück

Der Ausblick zum Himmel hin
stellt Weite her

Die Klause, der Seelenort
sichert dich in der
Tiefe des Moments

Die Klause III

Ruhe breitet sich aus
in der aufsteigenden Dämmerung

wenn der Zeitenfluss
zum Halten kommt
zeigen sich Wege und Sinn

was – weshalb
wohin